02.05.2017
Green Care-Hoftafeln gleich für zwei Projekte des Vereins GIN
Der Verein für Gemeinwesenintegration und Normalisierung (GIN) hat am 28. April gleich für zwei seiner landwirtschaftlichen Sozialprojekte die Green Care-Hoftafel erhalten. Der biologisch geführte "Gärtnerhof GIN" (Wien) und das "Wohn- und landwirtschaftliche Projekt Alland" (NÖ) erhielten nach einem strengen Audit durch eine externe, unabhängige Kontrollstelle für die Bereiche "Tagesstruktur am Bauernhof" und "Wohnen am Bauernhof" die Qualitätsauszeichnung.
Beide Projekte bieten Menschen mit Behinderung Begleitung sowie Beschäftigungstherapiemöglichkeiten und geschützte Arbeitsplätze. "Unser Ziel ist es, durch ein entsprechendes sozialpädagogisch-methodisches Vorgehen im landwirtschaftlichen Bereich die Selbständigkeit und Leistungsfähigkeit jeder Klientin und jedes Klienten zu verbessern, um sie/ihn zunehmend von Hilfestellungen unabhängiger zu machen", erläutert Dr. Markus Hofbauer, Geschäftsführung des Vereins GIN.
Beide Projekte bieten Menschen mit Behinderung Begleitung sowie Beschäftigungstherapiemöglichkeiten und geschützte Arbeitsplätze. "Unser Ziel ist es, durch ein entsprechendes sozialpädagogisch-methodisches Vorgehen im landwirtschaftlichen Bereich die Selbständigkeit und Leistungsfähigkeit jeder Klientin und jedes Klienten zu verbessern, um sie/ihn zunehmend von Hilfestellungen unabhängiger zu machen", erläutert Dr. Markus Hofbauer, Geschäftsführung des Vereins GIN.
„Die Zertifikatsüberreichung in Form der Green Care-Hoftafel in dieser besonderen Form der Zusammenarbeit zwischen einem modernen Wiener Gartenbaubetrieb und einem erfahrenen Sozialträger unterstreicht die gemeinsame hohe soziale Kompetenz beider Akteure und das Streben nach höchstmögliche Qualitätssicherung im Interesse der Klientinnen und Klienten“, ist KDir. Ing. Robert Fitzthum, Obmann des Vereins Green Care Österreich, überzeugt und gratuliert zur erfolgreichen Umsetzung.
"Der Gärtnerhof und die Initiative in Alland bieten seit Jahren erfolgreich Menschen mit Behinderung ein Lebensumfeld, in dem sie ihren Alltag, mit Unterstützung nach persönlichem Bedarf, bewältigen und ihre individuellen Fähigkeiten in der Arbeitswelt einsetzen können. Wir freuen uns, dass von uns unterstützte Projekte die Green Care-Hoftafel als Zeichen eines überprüfbaren Qualitätsangebotes erhalten", erklärte Robert Bacher (DSA), Fachbereichsleiter Behindertenarbeit vom Fonds Soziales Wien.
"Wir leben in einem privilegierten Land und unsere Familie hat selbst erst kürzlich die Chance bekommen, unseren eigenen Gartenbaubetrieb (www.gaertnerei-bach.at) von Hirschstetten an den neuen Standort in der Hänischgasse zu übersiedelt, wo wir nun Tür an Tür mit dem Gärtnerhof wirtschaften, da kann man der Gesellschaft auch etwas zurückgeben. Daher war es für uns klar, dass wir GIN, die seit längerem ohne Erfolg eine Fläche für den Gärtnerhof gesucht haben, diese zur Verfügung zu stellen“, so Eveline und Mario Bach, die dem Verein für den Gärtnerhof einen Teil ihrer gärtnerischen Fläche abgetreten haben und auch mit ihrem Fachwissen zur Verfügung stehen.
Der 1996 gegründete Gärtnerhof GIN - seit dem Sommer 2016 im 22. Wiener Gemeindebezirk angesiedelt - ist eine der produzierenden Werkstätten des Vereins GIN, wo neun Menschen mit intellektueller und mehrfacher Behinderung nicht nur eine Tagesstruktur vorfinden, sondern in vielfältigen Bereiche ihr Interesse an der Gartenarbeit ausleben können, indem sie aktiv in die Anzucht und den Anbau von 26 verschiedenen Gemüsesorten und Kräuterkulturen in Glashäusern und am Feld eingebunden werden. Mit dem frischen Gemüse der Saison, den Jungpflanzen, frischen und getrockneten Kräutern sowie daraus erzeugten Produkten (Tees, Holundersirup...) werden nicht nur der Handel und die Gastronomie sowie andere GIN-Einrichtungen beliefert, sondern die Waren werden unter der Woche auch direkt ab Hof verkauft und samstags am Bauernmarkt am Yppenplatz und am Kutschkermarkt.
"Diese Arbeit im Jahresrhythmus der Natur vermittelt den neun Klientinnen und Klienten des Gärtnerhofes das Verständnis für biologische Zusammenhänge und macht ihnen den Wert ihrer eigenen Arbeit deutlich. Zusätzlich motiviert eine leistungsorientierte, individuell abgestimmte Entlohnung die persönliche Lern- und Arbeitsbereitschaft. Wir glauben, dass dadurch das Selbstwertgefühl, die Verantwortung für das eigene Tun und die Teamfähigkeit gefördert werden", erläutert Hofbauer.
Beim wohn- und landwirtschaftlichen Projekt Alland, das seit dem Jahr 2014 besteht, handelt es sich um eine Spezialeinrichtung für sieben Personen mit intellektueller und mehrfacher Behinderung ab dem 18. Lebensjahr, die intensive und flexible Unterstützung sowie Begleitung bei der Heranführung an eine Tagesstruktur benötigen. Neben den gartenpädagogischen Angeboten wie Anpflanzung, Pflege, Ernte, Bodenaufbereitung, Betreuung der Außenflächen wie Rasenmähen, Sträucher schneiden, die Obsternte und Wintervorbereitungen, führen die betreuten Personen auch den Haushalt und bewerkstelligen Tätigkeiten im Rahmen der Instandhaltung der Außen- und Innenflächen. Ebenso sind sie für die Versorgung der Pferde, Enten und Hühner sowie für die Nutzung des in der Koppel vorhandenen Reitplatzes zuständig. Landwirtschaftliche Arbeiten sind einerseits regelmäßig anfallende Tätigkeiten, die den Klientinnen und Klienten Sicherheit und Selbstvertrauen geben. Andererseits gibt es wechselnde und neue Aufgaben, die herausfordern. Beides macht Gelerntes anwendbar und vermittelt neue Erfolge.
v.l.: Martin Flicker (Vizepräsident der LK Wien)
Dr. Markus Hofbauer (Geschäftsführung Verein GIN)
Ernst Nivavry (Bezirksvorsteher des 22. Wiener Gemeindebezirks)
Dr. Markus Hofbauer (Geschäftsführung Verein GIN)
Ernst Nivavry (Bezirksvorsteher des 22. Wiener Gemeindebezirks)