18.06.2024
Weit gereist: Südkoreanische Bäuerinnen und Bauern besuchen Tiroler Green Care-Betriebe
Österreich wird zum Vorzeigeland in Sachen Green Care. Immer öfter besuchen Bäuerinnen und Bauern
aus der ganzen Welt österreichische Green Care-Betriebe, um sich vor Ort ein Bild von der erfolgreichen
Umsetzung sozialer Angebote auf Bauernhöfen zu machen. So auch am 14. Juni 2024, als 23 koreanische
Landwirtinnen und Landwirte in Begleitung von Dong-Kyu Kang, Leiter des Korea Health Farming
Institutes, den Green Care-Hof Wald am See in Kitzbühel erreichen. Begrüßt werden sie von Daniela
Schlechter-Kitzbichler und Roman Kitzbichler, die mit ihrem Betrieb zu den Green Care-Pionier*innen
in Österreich zählen, und von Helga Brunschmid, Landesbäuerin und Vizepräsidentin der
Landwirtschaftskammer Tirol. Ebenso mit dabei sind Viktoria Veider-Walser, Geschäftsführerin Kitzbühel
Tourismus, und Gerald Habisohn, Marketingabteilung der Sparkasse Kitzbühel. Die Managerin weiß um
die Bedeutung der nachhaltigen Wirtschaftsweise und der damit verbundenen Landschaftspflege des
Betriebes – auch zur Erhaltung des Naturschutzgebietes am Schwarzsee – für den Tourismus. Sie schätzt
die Green Care-Projekte der Familie Kitzbichler ebenso wie die Sparkasse der Stadt Kitzbühel. Die
Sparkasse ist zudem ein verlässlicher Partner des Hofes bei der Umsetzung von Projekten. Nach einem
Vortrag über aktuelle Entwicklungen in der Sozialen Landwirtschaft in Österreich durch Thomas Lorenz,
Green Care-Koordinator Tirol, steht eine Diskussion mit den beiden Betriebsführer*innen auf dem
Programm. "Green Care ist für uns seit vielen Jahren ein weiteres Standbein, um mit unserer Expertise
unseren landwirtschaftlichen Betrieb zu erhalten bzw. zu betreiben", so Schlechter-Kitzbichler. Die
Diplompädagogin, psychosoziale Beraterin und Fachkraft für Tiergestützte Intervention hat sich bei ihren
Green Care-Angeboten auf die tiergestützte Pädagogik und Kompetenzförderung sowie auf Coaching und
Teambuilding spezialisiert. Dabei setzt sie ihre besonders trainierten und geprüften Lamas ein.
Green Care als Erfolgsmodell
Dass Green Care in Österreich so erfolgreich ist, liegt neben dem Unternehmergeist der Bäuerinnen und
Bauern auch an der systematischen Förderung des Themas durch die Landwirtschaftskammern. "Die
Diversifikation wird in der Landwirtschaft immer wichtiger. Daher unterstützen wir Innovation und neue
Geschäftsmodelle, die unseren Betrieben helfen, in einem zunehmend unsicheren wirtschaftlichen Umfeld
zu bestehen", betont Brunschmid anlässlich des Besuches der südkoreanischen Delegation. Auf deren
Reiseroute liegt noch ein zweiter Green Care-Betrieb: der Lilienhof von Herbert Wechselberger. Der
traditionsreiche Bauernhof in Schwoich ist ein besonderes Beispiel für den Netzwerkgedanken, der der
Green Care-Idee zugrunde liegt. Denn dort kooperieren zwei soziale Trägervereine mit dem landwirtschaftlichen Betrieb, um Kinder mit Behinderung pädagogisch und therapeutisch in ihrer
Entwicklung zu fördern. Das große internationale Interesse am österreichischen Green Care-Weg freut
auch Günther Mayerl. Der Geschäftsführer der Green Care Entwicklungs- und Beratungs-GmbH ist
überzeugt: "Mit 120 zertifizierten Betrieben in Österreich hat sich Green Care als kleine aber feine Marke in
der Diversifizierung etabliert. Dabei ist jedes Projekt so einmalig wie die Menschen am Hof, die es
umsetzen. Das macht Green Care so besonders!"